Die Eingewöhnung

Bindung

In unseren Krippen gewöhnen wir alle Kinder bindungsorientiert nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell ein.

Dieses Modell ist wissenschaftlich fundiert und praxiserprobt. Es gibt den Kindern die Chance, im eigenen Tempo in der Gruppe anzukommen. Wir stellen jedem Kind eine Bezugsbetreuerin oder einen Bezugsbetreuer an die Seite. Wir erklären Eltern die wichtigen Beziehungsprozesse, die während der Eingewöhnungszeit erfolgen. Diese Zeit ist eine intensive Erfahrung für die Kinder, aber auch für die Eltern, die sie dabei begleiten und die sie loslassen in eine neue Welt.

Vertrauen

Während der Eingewöhnung ist Vertrauen ganz wichtig. Mit dem Eintritt in die Krippe macht Ihr Kind einen ersten Schritt in die Welt außerhalb der Familie.

Damit Ihr Kind diesen Schritt meistern kann, müssen wir uns vertrauen. Es braucht transparente Kommunikation, Sorgen und Ängste dürfen ehrlich geteilt werden. Wir wünschen uns eine Erziehungspartnerschaft – im Interesse Ihrer Kinder. Unsere Eingewöhnungen sind angelehnt an das Berliner Modell, das vier Phasen der Eingewöhnung vorgibt.

Wie diese Phasen verlaufen und wie lange die Eingewöhnung dauert, ist vom individuellen Fortschritt des Kindes abhängig.

Die Phasen der Eingewöhnung

Start

Das Eingewöhnungsgespräch

Wenn Sie sich entschieden haben, in einer unserer Krippen zu starten, wird die Hausleitung sich bei Ihnen melden und einen Termin vereinbaren. Sehr gerne können Sie zu diesem Termin Ihr Kind mitbringen. Das Gespräch dient dem gegenseitigen Kennenlernen: wir möchten Ihr Kind in seiner Individualität kennenlernen, mit seinen Bedürfnissen und Gewohnheiten. Für Sie ist das Gespräch wichtig, um Fragen zur Eingewöhnung oder anderen Themen zu stellen, die Ihnen wichtig sind. Wir nehmen wir uns Zeit, Ihre Erwartungen und vielleicht auch Ängste zu verstehen. Im Rahmen dieses Gesprächs stellen wir Ihnen unser Eingewöhnungskonzept vor und vereinbaren eine Uhrzeit für den ersten Tag. Sie erhalten eine Broschüre mit allen wichtigen Punkten zur Eingewöhnung, organisatorische Details für den Kita-Alltag sowie eine Checkliste, was sie am ersten Tag mitbringen sollen.

Phase 1

Erste Besuche in der Gruppe

Durch anfänglich kurze, gemeinsame Besuche von etwa einer Stunde wird Ihr Kind in Ihrer Anwesenheit die Räumlichkeiten und die Pädagoginnen kennenlernen. Ihr Kind hat die Möglichkeit, mit einem Gefühl der Sicherheit die neue Umgebung, die Pädagoginnen und die andere Kinder zu erkunden. Die Bezugsbetreuerin versucht in dieser Zeit, Kontakt aufzunehmen, ohne sich aufzudrängen. Sie wird Ihnen einen Platz im Raum zuweisen, von wo Sie Ihr Kind beobachten können. Im Raum sind Sie der „sichere Hafen“, den Ihr Kind jederzeit ansteuern kann. Bleiben Sie passiv und drängen Sie Ihr Kind nicht zum Spielen oder zur Kontaktaufnahme: Ihr Kind darf das Tempo bestimmen. In den ersten drei Tagen findet keine Trennung statt.
Phase 2

Erste Trennungen

Wenn Ihr Kind Sicherheit in der Gruppe gewonnen hat und der Kontakt zur Bezugsbetreuerin gefestigt ist, beginnen Sie, für kurze Zeiten den Raum zu verlassen. Eine bewusste und immer gleiche Verabschiedung vom Kind ist wichtig. Ebenso nach der Wiederkehr eine bewusste Begrüßung. Ob Ihr Kind bei der Verabschiedung weint oder nicht, halten Sie die Verabschiedung trotzdem kurz und verlassen Sie zügig den Raum. Wir werden Ihrem Kind während des Trennungsmoments tröstend zur Seite stehen. Die erste Trennung (gewöhnlich an Tag 4) dauert nur einige Minuten. Verläuft die Trennung gut und lässt Ihr Kind sich trösten, verlängern wir die Trennungszeit langsam nach täglicher Absprache. Ist die Trennung zu schwierig, werden auch die folgenden Tage nur kurze Trennungen durchgeführt. Ihr Kind lernt so, dass der Ablauf jeden Tag gleich ist und Sie nach einer Trennung ganz sicher wiederkommen. An diesen Tagen bleiben Sie in der Einrichtung, um jederzeit zurückkehren zu können.
Phase 3

Vertrauen vertiefen

Ihr Kind lernt nun weitere Routinen des Gruppenalltags kennen. Es nimmt am Morgenkreis und an Projekten teil und lernt, mit der Gruppe zu Mittag zu essen und später auch Mittagsschlaf zu machen.

In dieser Zeit ist es wichtig, dass Sie jederzeit telefonisch erreichbar sind und in kurzer Zeit zurück in der Einrichtung sein können. Wenn Ihr Kind das erste Mal in der Einrichtung schläft, rufen wir Sie an, sobald es eingeschlafen ist. So können Sie da sein, um es nach dem Aufwachen abzuholen.

Phase 4

Betreuungszeit ausdehnen

Erst wenn sich Ihr Kind von der Bezugsbetreuerin beruhigen, wickeln und schlafen legen lässt, ist die Eingewöhnung weitgehend abgeschlossen und der Aufenthalt des Kindes kann langsam auf die gesamte Betreuungszeit ausgedehnt werden. Im strukturierten Tagesablauf lernt Ihr Kind, dass bestimmte Tätigkeiten ihren bestimmten Platz haben. Das gibt Orientierung und bildet die Grundlage für die Entwicklung von Zeitgefühl und Selbstständigkeit. Durch rituell wiederholte Tätigkeiten gewinnt Ihr Kind Vertrauen zu sich selbst und in seine Umwelt.

Ende

Abschluss und Reflexion

Akzeptiert Ihr Kind seine Bezugsbetreuerin als „sicheren Hafen“, ist die Eingewöhnung abgeschlossen. Ihr Kind lässt sich beruhigen, trösten und wickeln, es isst und schläft in der Einrichtung.

Während der Eingewöhnung werden Sie eingeladen, an einer kurzen Befragung teilzunehmen. Die erste Befragung erhalten Sie nach dem zehnten Besuch in der Gruppe, eine weitere Befragung etwa sechs Wochen nach Beginn der Eingewöhnung. Nutzen Sie diese Möglichkeit, Ihre Erfahrungen mit uns zu teilen und für sich zu reflektieren. Natürlich können Sie jederzeit bei Fragen oder Problemen Ihre Bezugsbetreuerin oder unsere Einrichtungsleitung kontaktieren.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich als Elternteil eine positive Eingewöhnung unterstützen?
  • Vermitteln Sie Ihrem Kind eine positive Einstellung zur Einrichtung und wecken Sie Neugier und Vorfreude darauf.
  • Bringen Sie vertraute Dinge (wie z.B. Lieblingskuscheltier, Schmusetuch) von zu Hause mit – diese geben Ihrem Kind ein Gefühl von Geborgenheit.
  • Reflektieren Sie Ihre eigene Haltung: Nur wenn Sie Ihr Kind „loslassen“ können und Vertrauen zur Krippe und deren Betreuer/innen haben, kann sich Ihr Kind von Ihnen lösen.
  • Sprechen Sie Ihre Fragen, Sorgen und Meinungsverschiedenheiten direkt, aber in vertraulichem Rahmen an.
  • Halten Sie Absprachen mit Ihrem Kind zuverlässig ein
Wie lange dauert die Eingewöhnung?
Die Dauer der Eingewöhnungszeit ist von Kind zu Kind unterschiedlich, beträgt aber in der Regel vier bis sechs Wochen, damit Eltern und Kind die Möglichkeit haben, eine tragfähige Beziehung zu den Pädagoginnen und zur Einrichtung aufzubauen. Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Kind das Eingewöhnungstempo bestimmt.
Was ist, wenn mein Kind während der Eingewöhnung krank wird?
Während der Eingewöhnung lernt Ihr Kind eine neue Umgebung und neue Personen kennen. Das ist sehr aufregend und auch anstrengend für Ihr Kind. Das Immunsystem wird mit neuen Erregern in Kontakt kommen, und die Anstrengung eines Krippentages wird Ihr Kind in der ersten Zeit erschöpfen. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Kinder während der Eingewöhnung krank werden. Geben Sie Ihrem Kind Zeit, in Ruhe gesund zu werden. Wir besprechen mit Ihnen, wie nach der Genesung mit der Eingewöhnung weiter verfahren wird. ​
Wie verabschiede ich mich am besten bei einer Trennung?
Die Verabschiedung sollte immer kurz sein, da ein mehrmaliges Verabschieden Ihr Kind verunsichert. Am besten für Ihr Kind sind klare, nicht lang andauernde und gleichbleibende Abschiedsrituale. Sagen Sie ihm, dass Sie jetzt gehen, dass Sie wieder zurückkommen und übergeben Sie dann das Kind der Pädagogin. Unterstützen Sie das Gesagte auch damit, dass Sie das Kind nicht zu lange oder zu stark festhalten und es entweder auf den Arm der Bezugsbetreuerin übergeben oder im Raum mit der Pädagogin alleine lassen. ​

Wir wissen, dass auch für Sie die Trennung schwierig sein kann. Besprechen Sie eventuelle Unsicherheiten offen mit uns, so dass wir Ihrem Kind gemeinsam durch die Eingewöhnungsphase helfen können. Sie können sicher sein, dass Ihr Kind bei uns gut aufgehoben ist, und dass wir Sie in Notfällen, oder wenn sich Ihr Kind nicht beruhigen lässt, sofort kontaktieren. ​

Wie verhalte ich mich, wenn ich mein Kind wieder abhole?
Wenn Sie Ihr Kind abholen, warten Sie bitte an der Gruppentür. Sollte Ihr Kind Sie nicht gleich bemerken, können Sie die Zeit nutzen, Ihr Kind zu beobachten, bevor Sie auf sich aufmerksam machen. ​

Beim Abholen ist es die normale Reaktion eines Kindes, dass es anfängt zu weinen. Das Kind ist so glücklich, dass Sie wieder da sind, dass es von Emotionen überflutet wird. Es bedeutet nicht, dass es die Zeit in der Krippe traurig war oder keinen Spaß hatte. Trösten Sie es, aber freuen Sie sich vor allem über das Wiedersehen. ​

Sollte Ihr Kind nicht gehen wollen, ist es trotzdem wichtig, dass sie es abholen. Sagen Sie ihm, dass Sie sich darüber freuen, dass es glücklich bei uns ist und dass es sich schon darauf freuen kann, am nächsten Tag wiederzukommen. ​

Qualität und Sicherheit

Wir setzen auf regelmäßige Schulungen und Fortbildungen, damit unsere Teams allen Kindern bestmögliche Betreuung bieten können.

Bilinguale Erziehung

Schon ab der Krippe erkunden unsere Kinder eine natürlich zweisprachige Umgebung (Deutsch & Englisch) – spielerisch und alltagsnah.

Nachhaltig von Anfang an

Umweltbewusstsein leitet unsere pädagogische Arbeit. Wir zeigen Kindern, wie sie verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen.